Unter Wildem Müll versteht man nicht nur die spektakulären und großen Müllberge in der freien Natur, wie man sie aus Medienberichten kennt, oder den abgestellten Kühlschrank oder Fernseher im Wald. Die achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen und Zigarettenschachteln, die Kaugummis in der Fußgängerzone sowie die Getränkedosen im Straßengraben zählen ebenso dazu wie der frisch entleerte Aschenbecherinhalt aus dem Auto, der sich nun auf der Straße befindet.

Auch die Entsorgung von Baum-, Strauch- und Rasenschnitt und anderen Gartenabfällen wird immer häufiger auf Kosten der Natur gelöst.
Viele Gartenbesitzer kippen Ihre Gartenabfälle in den Wald, einen Seitengraben oder auf eine sonstige Grünfläche in der Nähe ihres Gartens. Weit verbreitet ist die Meinung, dass dies keine Schäden verursache. Das ist ein Irrtum!

  • Die Mikroorganismen und Kleinstlebewesen sind nicht mehr in der Lage, zusätzliche Biomasse in Humus umzusetzen.
  • Schimmel- und Gärungsprozesse entstehen durch Verdichtung, zum Beispiel bei größeren Mengen von Rasenschnitt. Die Folge: Organismen sterben ab.
  • Der natürliche Kreislauf wird unterbrochen. Die Bäume werden wurzelkrank und sterben später ab.
  • Durch den zusätzlichen Nährstoffeintrag wird die natürliche Artenvielfalt eingeschränkt.
  • Tierbauten werden zugeschüttet.

Je nach Abfallart entstehen auch unterschiedliche Gefahren für die Natur und Umwelt:

  • Durch Brennglaswirkung Gefahr der Selbstentzündung,
  • Wasser- und Bodenverschmutzung durch Ablagerungen von flüssigen Sonderabfällen,
  • Verletzungsgefahr für die Tiere. 

Dass Wilder Müll hässlich sowie umwelt- und gesundheitsgefährdend ist, ist eine Sache. Die andere Sache ist, dass es sich bei diesen Tatbeständen keinesfalls um "Kavaliersdelikte" handelt, sondern um handfeste Ordnungswidrigkeiten oder sogar Straftaten, die auch entsprechend geahndet werden.

Die Kosten für die Entsorgung des Wilden Mülls bezahlen alle Beckumer Bürger mit. Diese sind nicht gerade gering, denn oftmals ist es mühevolle und zeitaufwändige Handarbeit , die illegal entsorgten Abfälle wieder aus der Natur zu entfernen und einer fachgerechten Entsorgung zuzuführen.

Die Frage nach dem Warum und was getan werden kann, ist nicht so leicht zu beantworten. Eine wichtige Rolle spielt hierbei das notwendige, aber nicht immer einfache Trennungsangebot für den Hausmüll. Jedem von uns ist klar, dass wir heute nicht mehr alle unsere Abfälle in eine große Tonne werfen und zur Deponie fahren können. Das saubere Trennen der Abfälle kostet Zeit und ist manchmal aufwändig, hierzu gibt es jedoch keine Alternative. Der Fachdienst Natur und Umwelt ist durch seine Abfallberatung bemüht, eine Hilfestellung zu geben.

Nicht nur Konsum steht für eine gute Lebensqualität , sondern auch eine saubere Umwelt. Hierzu kann jeder in Beckum einen kleinen aber entscheidenden Beitrag leisten. Eine saubere Umwelt - dies betrifft Boden, Luft und Wasser - ist ein für alle Beckumer erstrebenswertes Ziel. Dies zu erreichen oder die schon erzielten Ergebnisse zu erhalten, fängt bereits im "Kleinen" an. Auch durch das Verhindern des Wilden Mülls.

Hinweise auf illegale Abfallablagerungen und deren Verursacher nimmt der Fachdienst Natur und Umwelt entgegen.


Rechtsgrundlagen allgemein

§ 61 Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz

Landesabfallgesetz